Lesen und Schreiben sind die wichtigsten Kulturtechniken des Menschen. Erst sie eröffnen ihm Zugang zu Bildung und damit Lebensperspektiven. Lesen und Schreiben lernen Kinder in den ersten Schulklassen.
Doch nicht selten müssen Eltern erleben, dass gerade ihr Kind das Lesen, das Schreiben oder beides nicht ausreichend gut in der Schule lernt. Die Ursachen dieser Probleme liegen nicht selten in der einfachen Tatsache, dass die Lerninhalte und Unterrichtsmaterialien in der Schule nicht zu Ihrem Kind passen. Denn LRS-Kinder brauchen ein anderes Lernkonzept als andere Kinder, in dem ihre Defizite in Wahrnehmung, Verarbeitung und Speicherung von Sprache und Schrift zu berücksichtigen sind.
Werden z.B. die Grundfertigkeiten im Lesen und Rechtschreiben spätestens zum Ende der 4. Klasse nicht beherrscht, wirkt sich dies auch auf andere Fächer belastend aus. Defizite in diesen Bereichen sollten bereits in der dritten Klasse therapiert werden, um die Voraussetzungen für das Verständnis des Unterrichtsstoffes der vierten Klasse zu schaffen.
Schüler mit Problemen im Lesen und Schreiben bis hin zu LRS / Legasthenie bleiben nicht nur im Fach Deutsch hinter ihren Möglichkeiten zurück. Sie haben auch immer größere Mühe, dem Unterricht in anderen Fächern zu folgen. Kein Wunder, können sie – zum Beispiel in Mathematik – Aufgabentexte doch nur deutlich langsamer als ihre Mitschüler entziffern. Schnell entstehen Vorurteile wie „faul“ und „dumm“ mit allen negativen Folgen.
Doch faul und dumm sind sie wohl kaum, denn viele der betroffenen Schüler mit Problemen im Lesen und Schreiben bis hin zu LRS / Legasthenie üben und üben zu Hause stundenlang mit ihren Eltern oder einem Nachhilfelehrer – ohne Erfolg. Dabei kann, rechtzeitig erkannt, in den Lehrinstituten geholfen werden, bevor aus der schulischen eine familiäre Belastung wird.